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Medienerziehung

Die Bedeutung von Medien im Schulleben ist in der modernen Bildung nicht mehr wegzudenken. Medien spielen eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung von Wissen, der Förderung von kritischem Denken und der Vorbereitung von Schülern auf die Anforderungen der digitalen Welt.

social media (pixabay)
Bunte Medienvielfalt | Foto: pixabay

Vor- und Nachteile digitaler Medien im Schulleben

Digitale Medien, einschließlich Computer, Tablets und Smartphones ermöglichen einen zeitgemäßen und vielfältigen Unterricht. Lehrer können multimediale Inhalte verwenden, um den Lehrstoff lebendiger und anschaulicher zu gestalten. Dies erleichtert das Verständnis der Schüler und fördert ihre Motivation sowie ihre aktive Teilnahme am Lernprozess.

Medien tragen auch dazu bei, die Informationskompetenz der Schüler zu entwickeln. In einer Welt, die von ständigem Zugang zu Informationen geprägt ist, ist es entscheidend, dass Schüler lernen, relevante und zuverlässige Quellen zu identifizieren, kritisch zu bewerten und effektiv zu nutzen. Medienkompetenz wird somit zu einer Schlüsselqualifikation für das lebenslange Lernen.

Die Integration von Medien im Schulleben fördert zudem die Entwicklung von digitalen Fähigkeiten, die in der modernen Arbeitswelt von großer Bedeutung sind. Schüler lernen nicht nur den Umgang mit verschiedenen digitalen Werkzeugen, sondern auch die kreative Anwendung dieser Fähigkeiten. Dies trägt dazu bei, ihre Innovationskraft zu steigern und sie besser auf die Anforderungen einer digitalisierten Gesellschaft vorzubereiten.

Ein weiterer Aspekt ist die Förderung der medialen Selbstkompetenz. Schüler lernen, verantwortungsbewusst mit Medien umzugehen, ihre Online-Präsenz zu gestalten und sich kritisch mit digitalen Inhalten auseinanderzusetzen. Dies stärkt ihre Fähigkeit zur Selbstregulation und fördert ein bewusstes und reflektiertes Verhalten im digitalen Raum.

Insgesamt tragen Medien im Schulleben dazu bei, die Bildung zeitgemäß und praxisnah zu gestalten. Durch die Integration von Medien werden Schüler auf die Herausforderungen der digitalen Welt vorbereitet und erhalten die notwendigen Kompetenzen, um in einer globalisierten Gesellschaft erfolgreich zu agieren.
 


Die Verwendung moderner Medien im Unterricht bringt jedoch auch Herausforderungen und potenzielle Probleme mit sich. Eines der Hauptprobleme ist die ungleiche Verfügbarkeit von Technologie und die digitale Kluft zwischen Schulen, Lehrern und Schülern.

Nicht alle Schüler-/innen haben gleichermaßen Zugang zu modernen Medien und entsprechender Infrastruktur. Unterschiede in der Ausstattung und dem technologischen Know-how können zu einer ungleichen Verteilung von Bildungschancen führen. Dies verschärft bestehende sozioökonomische Ungleichheiten und stellt eine Herausforderung für eine inklusive Bildung dar.

Ein weiteres Problem liegt in der Ablenkung und Überlastung der Schüler-/innen durch digitale Medien. Smartphones, Tablets und Computer können Schüler leicht von der eigentlichen Lernaktivität ablenken. Die Balance zwischen der Nutzung von Technologie als Lernwerkzeug und der Vermeidung von Ablenkungen zu finden, erfordert eine sorgfältige pädagogische Herangehensweise.

Datenschutz und Sicherheitsbedenken sind weitere kritische Aspekte. Die Verarbeitung von persönlichen Daten von Schülern und Lehrern durch digitale Plattformen kann zu Datenschutzverletzungen führen, wenn nicht angemessen darauf geachtet wird. Der Schutz sensibler Informationen ist daher eine ständige Herausforderung für Schulen, die moderne Medien einsetzen.

Insgesamt erfordert die erfolgreiche Integration moderner Medien im Unterricht eine umfassende Strategie, die finanzielle, pädagogische, technologische und ethische Aspekte berücksichtigt. Eine sorgfältige Planung, Schulung der Lehrkräfte und eine reflektierte Nutzung von Technologie sind entscheidend, um die positiven Effekte zu maximieren und potenzielle Probleme zu minimieren.

Unsere Strategie

Um sowohl die Vorteile digitaler Medien optimal zu nutzen und gleichzeitig die Risiken zu minimieren, hat sich das Staffelsee-Gymnasium folgende pädagogische Leitsätze gegeben:

  • Die Lehrkräfte der 5. und 6. Jahrgangsstufe verzichten bewusst auf eine Nutzung von Smartphones im Unterricht, um angesichts ihrer Allgegenwärtigkeit im Alltagsleben Jugendlicher zumindest während der Schulzeit eine handyfreie Zone und einen entsprechenden geschützten Raum zu generieren und zu garantieren. Ferner raten wir den Eltern davon ab, einen privaten Klassenchat zuzulassen. Dabei bleiben wir uns der Bedeutung digitaler Bildung auch in der Unterstufe bewusst, beschränken diese aber auf die Arbeit mit schulinternen PCs und Laptops. Vorbereitend findet für die Schüler-/innen der 5. Klassen eine Einführung in die Nutzung digitaler Medien wie z. B. der Verwendung der schulinternen Cloud, von Mebis und Videokonferenzen statt. Begleitet werden diese Schulungen von dem Projekt „generation mobile“ der Caritas für Eltern und Schüler-/innen, die exemplarisch über die vielfältigen Gefahren eines unbedachten Umgangs mit Medienaufklären. Zusätzlich dazu findet in den 6. Jahrgangsstufen jährlich das peer-to-peer Projekt „Netpiloten“ statt, in dem Schüler-/innen der 9. und 10 Jahrgangsstufe die noch unerfahreneren Mitschüler über das Suchtpotential von Computerspielen und social media informieren und ihnen auch darüber hinaus bei Problemen und Fragen beratend zur Seite stehen. Auch dazu wird ein begleitender Elternabend von Seiten des Beratungsteams angeboten.

  • In den Jahrgangsstufen 8, 9 und 11 finden Medienkompetenztage mit entsprechenden Expertenvorträgen zu folgenden Themen statt:

    Fake News/ Big Data und Umgang mit Online-Pornographie (8. Klassen

    Praktischer Nutzen künstlicher Intelligenz (9. Klassen)

    Ethische-moralische Fragestellungen im Hinblick auf KI (11. Klassen)

  • Ab der 10. Jahrgangsstufe, mit Antrag der Eltern auch ab der 9. Jahrgangsstufe, dürfen unser Schüler-/innen als Ersatz für analoge Schulhefte und Ordner ein Tablet (bring your own device) für Mitschriften benutzen. Dabei sind die Regeln unserer „Netiquette“ zu beachten.

  • Die Nutzung von Handys und Smartphones bleibt mit expliziter Genehmigung der Lehrkraft auf unterrichtliche Zwecke beschränkt. Da sich der missbräuchliche Umgang einzelner Schüler (Filmmittschnitte, Fotos von Mitschülern und Lehrkräfte) aber auch im Unterricht nicht vollständig verhindern lässt, wird ab dem Schuljahr 23/24 eine sogenannte „Handygarage“, in der die Smartphone während des Unterrichts „geparkt“ werden, in ausgewählten Klassen getestet.

Konrad Kustner


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