Vergangene P- und W-Seminare im Fach Biologie

Biologie - das ist so viel mehr, als man im "normalen" Biologie-Unterricht abdecken kann. Um über den biologischen Tellerrand hinauszuschauen, nutzen wir gerne die Möglichkeit, ein P- oder W-Seminar anzubieten. Folgende P- und W-Seminare sind in der jüngeren Vergangenheit zustande gekommen:

W-Seminar "Murnauer Stammtrichtermoorbecken" (Herr Wöhnl)

Das Murnauer Moos ist das größte zusammenhängende naturnah erhaltene Moorgebiet Mitteleuropas und bietet 946 Pflanzenarten und mehreren tausend Tierarten ein Refugium.

Diese Artenvielfalt bietet vielfältige Möglichkeiten zu biologischen Untersuchungen und der Erhebung wissenschaftlich relevanter Daten. In Kooperation mit dem LBV können Arten kartiert, die Besucherlenkung ins Auge gefasst und allgemeine Naturschutzfragen erörtert werden.

Ziel dieses Seminars war die Sensibilisierung der Schülerinnen und Schüler für das Murnauer Moos. Zum einen wird fachspezifisches Arbeiten im Freiland erlernt. Zum zweiten werden die Bedürfnisse und Anforderungen der Mitglieder dieser Biozönose erkannt, was unter pädagogischem Gesichtspunkt auch höheren Bildungszielen, nämlich „… Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne und Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt“ dient.

In diesem W-Seminar haben sich die Schülerinnen und Schüler unter anderem mit folgenden Themen für ihre Seminararbeit beschäftigt: 

  • Die Population der Schwalben in Murnau und Umgebung
  • Die Auswirkungen des Klimawandels am Beispiel der Drosera intermedia im Murnauer Moor
  • Analyse typischer Blumen einer Feuchtwiese im Umland des Murnauer Mooses unter Betrachtung der Bedeutung des Umweltschutzes
  • Untersuchung der "Körperlichen Verfassung" und des Wanderverhaltens von Amphibien unter besonderer Berücksichtigung des Grasfrosches an drei unterschiedlichen Biotopen im Gemeindegebiet Oberhausen in Oberbayern für das Frühjahr 2020

P-Seminar "Von Apfelrost bis Apfelmost – alles rund um unsere Apfelbäume" (Herr Baier)

Das jährliche Pflanzen eines Apfelbaums ist am SGM eine schöne Tradition geworden. Doch - was passiert nun mit den gepflanzten Apfelbäumen? In diesem P-Seminar haben die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer gelernt, wie man Apfelbäume richtig zuschneidet und dies auch direkt auf unsere zahlreichen Apfelbäume angewandt. Die geernteten Äpfel haben sie zu wohlschmechkendem Apfelmost weiterverarbeitet und u.a. am Sommerfest verkauft. Prost!

W-Seminar "Faszinierende Welt der Pilze" (Frau Bernwieser-Söhner)

Tiere, Pflanzen, echte und unechte Einzeller werden im Biologie-Unterricht des Gymnasiums rauf und runter unterrichtet. Das große – und faszinierende – Reich der Pilze findet hingegen kaum Platz im Lehrplan. Dabei haben wir oft Kontakt mit diesen mannigfaltigen Lebewesen: Champignons auf der Pizza aus Hefeteig, Edelschimmel auf der Salami, Schimmelpilze im Bad. Aber Pilze sind so viel mehr! Als Zersetzer spielen sie eine wichtige Rolle im Stoffkreislauf der Ökosysteme, als Symbiosepartner sind sie unverzichtbar für gesunde Wälder. Neben ihrer biologischen Bedeutung sind sie Gegenstand aktueller Forschung, so konnten aus einem Pilz bereits eine lebende Roboterhaut, sowie Mikrochips und Batterien synthetisiert werden.

Diese Artenvielfalt bietet vielfältige Möglichkeiten zu biologischen Untersuchungen und Experimenten, sei es im Labor oder im Freiland, im Hinblick auf Pilze in der Nahrungsmittelherstellung oder im ökologischen Kreislauf.

Ziel dieses Seminars war neben der Spezialisierung auf ein Thema in der Seminararbeit auch die grobe Systematik und allgemeine Artenkenntnis heimischer Pilzarten. Hier fand eine Kooperation z.B. mit dem Verein für Pilzkunde München e.V. statt, sodass wir auch beim Pilzesuchen mit einem Experten Zeit in der Natur verbringen konnten.

In diesem W-Seminar haben sich die Schülerinnen und Schüler unter anderem mit folgenden Themen für ihre Seminararbeit beschäftigt: 

  • Dämmmaterial, biologisch abbaubarer Kunststoff, veganes Leder – Pilze als moderner Werkstoff
  • Speisepilze und Tschernobyl – Strahlenbelastung von heimischen Speisepilzen mithilfe eines (selbstgebauten) Geigerzählers bestimmen
  • Sauerteig und Hefewasser – die Kunst des Brotbackens
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Ohrlöffelstacheling auf Kiefernzapfen | Foto: A Demler

Sophie Bernwieser-Söhner


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